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Erfolgreiches Maler-Gipser-Forum 2024

Die Generation Z und die Raumakustik waren die grossen Themen des 3. Maler-Gipser-Forums in Luzern. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten den spannenden Referaten und Podiumsdiskussionen.
20.11.2024 Veranstaltungen
  • Fachleute aus dem Militär, vom Bund und Unternehmer/-innen diskutieren über Fachkräftemangel und Generation Z.

    Podium zum Thema Generation Z und Fachkräftemangel: Silvia Fleury, Mathias Müller, Sascha Haller, Bernhard Weber, Stefanie Hunziker und Jànos Bucher (v.l.).

Mit einem grossen Dank an die Forumspartner eröffnete Stefan Egli das Maler-Gipser-Forum. Ohne sie wäre die Organisation und Durchführung des Anlasses nicht möglich gewesen, hielt er als Ko-Präsident des OK und Zentralvorstandsmitglied des SMGV fest.

In der Funktion der Moderatorin führte die Verbandsdirektorin Silvia Fleury durch den Tag. Als ersten Redner kündigte sie Benedikt Wicki an. Der Arzt erforscht die Auswirkungen von Lärm auf die Gesundheit des Menschen. Sein Fazit: Lärm ist ein unterschätztes Risiko, das die Bevölkerung breit betrifft. Er hat einen negativen Einfluss auf die mentale Gesundheit. Und Verkehrslärm erhöht das Risiko für Herzkreislauferkrankungen.

Raumakustik immer wichtiger

Mit dem Einfluss von baulichen Elementen auf die Raumakustik befasst sich der Ingenieur für Bauphysik Philipp Vossler. Er zeigte auf, welche Normen und Richtlinien dafür zur Verfügung stehen und wie sich diverse Massnahmen akustisch auswirken.

Klar ist: Raumakustik wird immer wichtiger, weshalb es sich lohnt, dass sich nicht nur die Planung, sondern auch Gipser- und Malerunternehmen damit befassen.

Das Publikum lauscht den Referaten am Maler-Gipser-Forum. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Messe Luzern.

Auf dem Markt aktiv sein

Arno Matter hat dies erkannt: Der Malerunternehmer sagt, dass sich mit dem Anbieten von Lösungen für die Raumakustik der Umsatz verdoppeln lässt. Weil der Maler oder die Malerin aber kaum nach solchen Konzepten gefragt werden, müssen sie diese aktiv anbieten, wenn sie die Anfrage für einen Auftrag erhalten.

Das gilt übrigens nicht nur für die Raumakustik, sondern auch für die kreative optische Gestaltung und die Optimierung von Licht- und Luftquellen.

Wieder vom planerischen Gesichtspunkt her betrachtete der Physiker Michael Walk das Thema Schallschutz und Raumakustik. Er schilderte, wie Architektur und Handwerk die entsprechenden Anforderungen beim Umbau eines dreistöckigen Gewerbe-Wohn-Hauses samt Untergeschoss zu einer Touristeninformation mit Eventlokal in Appenzell erfüllt haben.

  • Der Ko-OK-Präsident Stefan Egli eröffnet das Forum.

    Stefan Egli.

  • Moderatorin und SMGV-Direktorin Silvia Fleury führt durch das Programm.

    Silvia Fleury.

  • Arzt Benedikt  Wicki diskutiert mit Silvia Fleury über Lärm und dessen Auswirkungen.

    Benedikt Wicki und Silvia Fleury.

  • Bauphysiker Philipp Vossler erklärt die Normen und technischen Möglichkeiten von Schallschutz und Akustik.

    Philipp Vossler.

  • Laut Malerunternehmer Arno Matter lässt sich mit Akustiklösungen der Umsatz verdoppeln.

    Arno Matter.

  • Physiker und Architekt Michael Walk hat ein Haus zur Touristeninformation umgebaut.

    Michael Walk.

  • Bernhard Weber vom Seco präsentiert Zahlen und Fakten zum Fachkräftemangel.

    Bernhard Weber.

  • Jànos Bucher berät mit seinem Unternehmen Firmen im Umgang mit der Gen Z.

    Jànos Bucher.

  • Oberst im Gst Mathias Müller kennt als Chefrekrutierer der Armee die Bedürfnisse der Jugend.

    Mathias Müller.

Gute Akustik ist planbar

Gute Akustik sei planbar, stellte Walk fest und «wir Planer brauchen umsichtige und anspruchsvolle Unternehmer, die die Massnahmen verstehen und für eine ästhetische Umsetzung bis ins Detail besorgt sind.»

Für das Podium zum Thema des Vormittags gesellten sich Rony Mettler und Guy De Prà zu den vier Referenten. Der erste ist Trockenbau-Unternehmer, der zweite Geschäftsführer des Musikclubs Kiosk in Luzern. Dieser befindet sich in einem Wohnhaus mitten in der Stadt. Mit Trockenbaumassnahmen ist es den beiden gelungen, die sehr hohen Anforderungen an die Akustik und vor allem den Schallschutz zu erfüllen.

Rony Mettler und Guy de Prà haben zusammen in einem Wohnhaus einen Musikclub mit Trockenbau schalldicht und raumakustisch optimal gestaltet. Rony Mettler (links) und Guy de Prà.

Gegenseitiges Verständnis nötig

Auf die Technik folgte am Nachmittag das Menschliche, konkret die Generation Z und der Fachkräftemangel. Jànos Bucher erklärte, wie die Generation Z, die zwischen 1996 und 2010 Geborenen also, tickt und streifte auch kurz die Bedürfnisse der darauffolgenden Generation Alpha.

Unter dem Motto «Closing the gap between generations» hielt der Finanzchef der Firma Neoviso fest: «Wir müssen Verständnis unter den Generationen schaffen; nicht nur, damit die älteren Generationen die Jungen verstehen, sondern auch umgekehrt.»

Eltern sind schuld

Von Amtes wegen befasst sich Mathias Müller mit den Eigenheiten und Bedürfnissen der jungen Schweizer und Schweizerinnen. Der Oberst im Generalstab ist für die Rekrutierung der Schweizer Armee zuständig. Er sagte, dass jede Generation das Produkt der vorhergehenden Generation sei.

Weil Helikopter- und Schneepflugeltern ihren Kindern alle Hindernisse aus dem Weg räumen, lernen diese nicht, das selbst zu tun. Müllers Erkenntnis: «Die Gen Z hat das Potenzial, die grösste und beste Generation aller Zeiten zu werden - sofern sie aus den Fehlern von älteren Generationen lernt.»

Fachkräftemangel nicht überall gleich

Zahlen und Fakten zum Fachkräftemangel präsentierte Bernhard Weber. Der stellvertretende Leiter Arbeitsmarktanalyse und Sozialpolitik des Staatsekretariats für Wirtschaft (Seco) sagte, dass der Fachkräftemangel immer konjunkturabhängig sei.

Aufgrund der eher bescheidenen Konjunkturaussichten dürfte sich der Arbeitskräftemangel tendenziell entschärfen. Allerdings blieben die strukturellen Ungleichgewichte bestehen. Weil die Erwerbstätigkeit vor allem in Berufen mit hohen bis sehr hohen Qualifikationsanforderungen zugenommen hat, dürfte das Handwerk weiterhin mit dem Problem konfrontiert sein.

Den Abschluss des Maler-Gipser-Forums bildete die Podiumsdiskussion zu «Generation Z bzw. Alpha», in die sich neben den vier Referenten die Malermeisterin Stefanie Hunziker und der Gipsermeister Sascha Haller einbrachten. Danach bot ein Apéro Gelegenheit, das Gehörte zu diskutieren und das Netzwerk zu erweitern.

Diese und weitere Bilder zum Download finden Sie in unserer Galerie zum Maler-Gipser-Forum.

Text: Raphael Briner
Bilder: Communicators und Raphael Briner

Unternehmer, Planer und ein Arzt diskutieren über Lärm und Akistik. Das Podium zum Thema Akustik und Lärm.
 
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