Neue Norm SIA 271/1 «Abdichtungen von Innenräumen» – was gilt es zu beachten?

Die neue Norm zu Abdichtungen von Innenräumen wurde am 1. Mai 2025 veröffentlicht. Sie definiert klare Regeln für die Planung und Ausführung von privaten und öffentlichen Nassräumen wie Küchen, Bädern und Duschen sowie gewerblichen Küchen und lebensmittelverarbeitenden Betrieben.

Grosser Wert wird dabei auf die korrekte Planung und Projektierung gelegt. Innenräume sind auf Grund der Wasserbelastung in drei Anwendungsuntergruppen eingeteilt. Die Gruppe A4.1 «mässig» umfasst Räume für die häusliche Nutzung und solche, die ähnlich stark belastet sind wie Nasszellen in Hotel-, Alten- oder Krankenzimmern. Die Anwendungsuntergruppen A4.2 und A4.3 sind als «hoch» beziehungsweise «sehr hoch» klassiert und umfassen Räume mit häufiger Wassereinwirkung mit öffentlicher oder gewerblicher Nutzung. Hierbei spielt die Intensivität von z.B. angestautem Wasser oder die Art der Reinigung die entscheidende Rolle der Klassifizierung.

Die Wahl des Abdichtungssystems liegt beim Projektierenden. Er muss aufgrund der Nutzung und der zu erwartenden Wassereinwirkung die Anwendungsuntergruppe und die abzudichtenden Bereiche bestimmen.

Ein Abdichtungssystem beinhaltet alle Bauteilschichten vom Untergrund über die Dichtungsschicht bis zur Nutz- und Schutzschicht. Verschiedene Abdichtungssysteme sind in der Norm aufgelistet und es wird aufgezeigt, wo sie eingesetzt werden dürfen.

Der Gipser ist in erster Linie für das Herstellen von Untergründen für Abdichtungen zuständig, entweder als Nassputz oder als Trockenbau-Konstruktion. Nicht jeder Untergrund ist je nach Wassereinwirkung überall geeignet. Die gängige Praxis beim Einsatz von Trockenbauplatten und Putzsystemen in Nassräumen konnte jedoch beibehalten werden.

Die von Gipsern und Malern ausgeführten fugenlosen Wand- und Bodenbeschichtungen haben, neben Plattenbelägen als Nutzschicht, Eingang in die neue Norm SIA 271/1 gefunden.